Ausstellung „Arc de Triomphe“
Hauptentwurf 1. Semester Master 2018/2019
Pläne
Visualisierungen
In diesem Semester sollte ich zunächst Bühnentechniken auf einen Ausstellungsraum anwenden und darauf aufbauend eine Ausstellung basierend auf einem Theaterstück entwerfen. Ich habe mich dazu entschieden das Stück „Arc de Triomphe“ nach dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque als Grundlage zu nehmen.
Das Stück spielt im Jahr 1938 in Paris kurz vor Kriegsausbruch und Kriegserklärung an Frankreich.
Die Hauptperson Ravic ist ein deutscher Exilant, der illegal in Paris lebt und dort als Arzt illegal praktiziert.
Er lebt in einem Hotel für geflüchtete Menschen und verbringt seine Abende und Nächte hauptsächlich
mit seinem russischen Freund Morosow in einer Bar. In der Geschichte lernt er eine Frau kennen und lieben
doch durch seine unstete Situation ist für das Paar keine Zukunft möglich. Zudem verfolgen ihn seine
Erlebnisse aus Deutschland, wo er von einem deutschen Offizier gefoltert wurde. Nach der
Kriegserklärung an Frankreich trifft er seinen Peiniger in Paris wieder und bringt ihn um. Danach fühlt
er sich befreit und ergibt sich seinem Schicksal ins Internierungslager zu gehen.
Aufgrund meiner vorangegangenen Recherche bin ich der Analogie gefolgt, dass der Schauspieler gleichzusetzen ist mit dem Museumsbesucher. Demnach soll der Besucher die Ausstellung aus der Sicht Ravics erleben. Dem Besucher wird ein Bild vermittelt, wie ein deutscher Exilant in Paris lebt und illegal arbeitet, wobei Ravic exemplarisch für die vielen Deutschen, die den Weg ins Exil gesucht haben, steht.
Ich habe mich außerdem gefragt, ob der Museumsbesucher Fantasie braucht, ob es eine Ebene der nonverbalen Vermittlung gibt. Meine Antwort darauf ist ja, weswegen in dieser Ausstellung nur wenige Exponate zu sehen sind. Durch die vielen anderen Einflüsse, die der Musik und Hörspiele sowie der visuellen Stimulation durch Licht, wird die Fantasie des Besuchers angeregt. Er selbst vervollständigt die Geschichte Ravics im Geiste.
Die Ausstellung ist in sechs Räume gegliedert, die einer Dramaturgie folgen, allerdings kann der Besucher die Reihenfolge selbst bestimmen und zwischen den Räumen wechseln. Als Ausstellungsdesignerin empfehle ich jedoch den fünften und sechsten Raum immer als letztes und in der angegebenen Reihenfolge zu besuchen.
Die Räume stehen für Ravics einzelne Stationen in Paris, wobei ich die Geschichte des deutschen Offiziers herausgenommen habe und sie rein als Verhör ohne direkte Interaktion mit dem Besucher darstelle.
Die ursprüngliche Aufgabe Bühnentechniken auf Ausstellungsräume anzuwenden ist immer weiter in den Hintergrund gerückt. Der Grundbaustein der Ausstellung sind mit Gaze bespannte Vitrinen, die aus der Idee fahrbarer Wagen entstanden sind. Außerdem spiele ich teilweise mit Größenverhältnissen und benutze typische Bühnenmaterialien wie Sprinklernetz. So wie auf der Bühne spielt die Beleuchtung bei meinem Entwurf eine große Rolle und ich bediene mich der Bühnentechnik einer Schrägen. Dabei stechen die gestalterischen Mittel Sprinklernetz und Licht besonders hervor. Durch deren Einsatz das Thema der Diffusität sich durch die ganze Ausstellung zieht.
Der Besucher wird durch Geräusche und Musik, Ausschnitte aus dem Stück in Text oder Hörspielform sowie einzelne Exponate durch die Ausstellung geführt. Es werden atmosphärische Räume geschaffen, die nicht nur der reinen Informationsvermittlung dienen. Es ist ein Ort zum Belehren, Staunen aber auch ein Ort um sich irritieren zu lassen. Es ist ein Erlebnis für die Sinne.